von Wolfgang Schorlau
Wolfgang Schorlaus Krimis rund um den Privatdetektiv Georg Dengler gehören zu den wenigen deutschen Romanen, die jüngere deutsche Geschichte mit spannenden Kriminalfällen verbinden. Um mir einen Eindruck zu verschaffen, ob die inzwischen zehnteilige Reihe etwas für mich ist, habe ich mich an den ersten Band „Die blaue Liste: Denglers erster Fall“ gewagt.
Privatdetektiv Dengler
Georg Dengler hat als ehemaliger BKA-Ermittler seinen Job im Amt aufgegeben und ist dabei, sich als Privatdetektiv in Stuttgart selbstständig zu machen. Um sein Geschäft anzukurbeln schaltet er Zeitungsanzeigen und richtet sich einen Internetzugang ein. Nach einigen belanglosen Fällen von Untreue wird er beauftragt den tot geglaubten Vater der Partnerin des Auftraggebers aufzuspüren. Dieser soll bei dem Absturz des Lauda-Air-Flugs 004 1991 (Wikipedia) umgekommen sein. Doch was als harmlose Recherche anfängt soll sich schnell als gefährliche Verstrickung darstellen. Georg ahnt nicht in was er hineingezogen wird.
Meinung
Georg Denglers erster Fall macht Lust auf mehr! Auf den ersten Blick haben wir es mit einem recht klassischen Krimi zu tun, doch die Verstrickung von Kriminalfall und jüngerer deutscher (teils ungeklärten) Geschichte gibt dem ganzen einen spannenden Twist und hat mich schnell gefangen. Dabei tritt Georg Dengler nicht als übermächtiger Superermittler auf, sondern ist ein bodenständiger, sympathischer Kerl mit seinen eigenen Sorgen und Problemen. Zudem streut Wolfgang Schorlau in seine Geschichte eine Prise Gesellschaftskritik, die den Leser nachdenklich zurücklässt. So werden in dem Roman unter anderem die Ermordung des Präsidenten der Treuhandgesellschaft Deltev Rohwedder, der Absturz des Lauda-Air-Flugs 004 1991 und der ungeklärte Tot des RAF-Mitglieds Wolfgang Grams auf dem Bahnhof Bad Kleinen aufgegriffen. Für mich eine klare Leseempfehlung, ich freue mich schon auf den nächsten Band, auch wenn ich zwischen den Büchern immer mal eine Pause machen werden
| Titel | Die blaue Liste: Denglers erster Fall |
| Autor | Wolfgang Schorlau |
| Jahr | 2009 |
| Verlag | Kiepenheuer & Wisch |
| Seitenzahl | 352 |
| Link zum Buch |
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