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Titelbild Der Erdbeerpfücker

Die Erdbeerpflücker-Reihe

Der Erdbeerpflücker, der Mädchenmaler, der Scherbensammler, der Schattengänger, der Sommerfänger, der Bilderwächter (der Libellenflüsterer, die Julibraut)


von Monika Feth

Ich habe schon immer viel gelesen. Ob im Sommer draußen im Garten meiner Großeltern oder im Winter im Bett. Lesen ist für mich der schönste Zeitvertreib. Deswegen verbinde ich mit dem Lesen viele Erinnerungen. Ich lese auch gerne Bücher mehrere Male. Oft, weil sie mich in die Stimmung versetzen, als ich das Buch das erste Mal gelesen habe. Bei größeren Reihen auch, wenn ein neues Buch rausgekommen ist. Dann fang ich (fast) jedes Mal von vorne an, einfach um mich wieder zurück zu versetzen.

Reise in die Vergangenheit

So ging es mir bei der Reihe um Jette und Merle. Die habe ich als junge Jugendliche sehr oft gelesen, zumindest die ersten drei würde ich behaupten. Letztes Jahr habe ich festgestellt, dass mir mindestens das aktuelle in der Sammlung fehlt, musste ich einfach nochmal von vorne beginnen. Zu Weihnachten 2020 hat Paddi mir dann auch noch den als erstes fehlenden Band („der Bilderwächter“) schenkte, war es mal wieder um mich geschehen und ich habe mich in meine geliebte Jugend-Thriller-Welt zurückgezogen.

Als ich mir heute den aktuellen Band bei Thalia bestellen wollte, habe ich festgestellt, dass mir sogar zwei Bücher: „der Libellenflüsterer“ und „die Julibraut“ fehlen. Ich wollte dennoch schon mal meine Gedanken zu den bereits gelesenen Büchern niederschreiben.

Ihr kennt es alle

Für alle diejenigen, die die Reihe nicht kennen (was wahrscheinlich nicht so viele sein werden):

Hauptsächlich geht es immer um Merle und Jette. Die beiden Mädchen wohnen in einer WG zusammen, auch während sie noch zur Schule gehen. Die Mutter von Jette ist eine bekannte Krimiautorin. Beide Mädchen zeichnen sich durch große Empathie ihren Mitmenschen und Mittieren gegenüber aus und dass sie sehr selbstständig leben wollen.

Nun werden sie von heute auf morgen in ein Verbrechen verwickelt. Dies passiert tatsächlich in jedem Band aufs Neue und mit der anfänglichen Euphorie, dass sie die Polizei unterstützen wollen mischt sich mit dem Älter werden die Sorge, dass etwas passieren kann und die Bedenken, warum schon wieder etwas passiert.

Der Polizeihauptkommissar, der in jedem Buch mit von der Partie ist, Bert Melzig, ist ein sympathischer Mann. Nicht nur weil er uns Einblicke in sein Privat- und Liebesleben gewährt, sondern auch, weil er die Tierschutzaktivitäten von Merle, die oft nicht legal sind, nicht zur Sprache bringt, da er einsieht, dass das nicht relevant ist. Er ist nur zunehmend ungehalten, weil ihm die Mädchen immer wieder ins Handwerk pfuschen.

Gesellschaftskritik

Zu Beginn sind die Thriller tatsächlich nur so halb vorhersehbar. Da es sich um Jugendbücher handelt ist klar, dass zwar Blut vergossen wird, aber im Grunde das Gute gewinnt. Richtig spannenden Input bekommen die Bücher durch ihre Kritik an der Gesellschaft. In „der Mädchenmaler“ geht es um eine Liebesbeziehung zwischen Geschwistern, die von einem sehr dominanten Part auf den devoten Part vermeintlich übergestülpt wird. Seit „der Scherbensammler“ spielt ein multiples Mädchen mit ihren vielen Persönlichkeiten in jedem Buch eine Rolle, da sie mit in die WG der Mädchen einzieht. „Der Schattengänger“ ist ein Stalker, der es auf Jettes Mutter abgesehen hat. Diese Themen lassen die recht seichte Struktur eines Thrillers sehr interessant erscheinen. Die Mädchen und alle anderen Protagonisten wachsen einem von Buch zu Buch mehr ans Herz und man wird mit ihnen erwachsen. Man liebt sie und möchte das sie glücklich und gesund sind. Das ist auch das Erfolgsrezept der Reihe.

„Der Bilderwächter“

Den letzten von mir gelesenen Band „Der Bilderwächter“ fand ich nicht spannend und er hat mich nicht gefesselt. Vielleicht liegt es daran, dass ich den das erste Mal im Erwachsenen Alter gelesen habe und deswegen keine Erinnerungsgefühle habe. Ich fand ihn sehr vorhersehbar. Die Beziehung zu Jette und Merle war noch weiter an den Haaren herbeigezogen als so schon und auch sonst, hat es sich eher angefühlt, als würde das bekannte Konzept einfach mal wieder erzählt werden. Hier fehlte mir auch die oben erwähnte Gesellschaftskritik.

Ich kann leider nicht einschätzen, ob dieses eine Buch einfach nicht zur mir passte, oder ob die Reihe an sich nachgelassen hat, obwohl ich bei „der Sommerfänger“ sehr stark mitgefiebert habe.

Dennoch kaufe ich mir die neuen Bücher, einfach, weil mir alle so sehr ans Herz gewachsen sind und ich einfach wissen muss, ob es ihnen gut geht.

Ich bin mir unsicher, ob ich euch die Bücher empfehlen sollte. Die Igel-Bewertung kommt wahrscheinlich hauptsächlich aus Nostalgiegründen zustande. Schaut dennoch gerne mal in die Bücher rein.

Bewertung 4/5

TitelDer Erdbeerpflücker, der Mädchenmaler, der Scherbensammler, der Schattengänger, der Sommerfänger, der Bilderwächter (der Libellenflüsterer, die Julibraut)
AutorMonika Feth
Jahr2003 / 2005 / 2007 / 2009 / 2011 / 2013 (/ 2015 / 2020)
VerlagC. Bertelsmann Jugendbuch Verlag
Seitenzahl352 / 384 / 384 / 416 / 448 / 480 (/ 528 / 512)
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